Mit MKS Goliath.Net immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel

22.12.2021

Boote und eine steife Brise – das ist die Profession von Moritz Keppler. Wenn es die Zeit zulässt, segelt er mit seiner Familie auf dem Bodensee, nimmt gelegentlich an Regatten teil. Aber meistens hat er auf seiner Werft alle Hände voll zu tun. Für mehr Effizienz wird derzeit die ERP-Software MKS Goliath.NET eingeführt.

Ab Herbst wird es eng auf dem Firmengelände in Kressbronn am Nordufer des Bodensees: In der Werkstatt beginnt die Hauptsaison. Auf dem Gelände mit einer Fläche von mehr als 2500 Quadratmetern blickt Moritz Keppler auf ein wahres Meer an Booten der verschiedensten Längen und Klassen. Denn er betreibt eine Werft, besser gesagt eine Werft für Yachten. Segelboote vor allem. Dort liegen die Boote, gut geschützt, nicht nur zum Überwintern, sondern auch um auf Vordermann gebracht zu werden: Instandhaltung, Wartung, Reparaturen, Umbauten oder den kompletten Service rund um das Ein- und Auswassern der Boote. Viel Arbeit für acht Bootsbauer einschließlich Chef Moritz Keppler und die Büromitarbeiterin. Und jetzt noch die Einführung einer ERP-Software.

„Das erfordert viel Koordination“, sagt Ehefrau Silke Keppler, die ebenfalls im Büro tätig ist und die Umstellung der administrativen Prozesse auf die ERP-Lösung MKS Goliath.NET koordiniert. Denn neben der umfangreichen Arbeit auf der Werft kümmern sich die Kepplers abwechselnd um ihre beiden Kinder. Eigentlich. „Doch die meiste Zeit wird mein Mann mit seiner Kompetenz als Bootsbauer in der Werkstatt gebraucht.“ Doch durch die Einführung von MKS Goliath.NET soll dies für Moritz Keppler künftig besser möglich sein und ihm gleichzeitig wieder mehr Zeit für die Familie bringen.


Über Excel zur ERP-Software
Über mangelnde Nachfrage nach Service- und Reparaturleistungen kann Moritz Keppler sich nicht beschweren, seit er 2017 den Betrieb übernommen hatte. Allerdings befanden sich damals die administrativen Abläufe bis hin zu den Arbeitsblättern und technischen Dokumentationen für die Boote nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Folglich wurden erst einmal alle Daten und Dokumente in Excel eingepflegt. „Eine Heidenarbeit und eine regelrechte Datenflut“, erinnert sich der Werft-Chef. Denn die sehr individuell gefertigten Boote mussten bis aufs kleinste Detail erfasst werden, damit die Mitarbeiter bei Reparaturen oder Services möglichst schnell alle notwendigen Informationen zu Hand haben. „Auch weil kein Boot identisch ist mit den anderen.“ Zudem wurde bereits damals eine Datev-Schnittstelle eingerichtet.

Gleichwohl war man von einer effizienten und zukunftsorientierten Administration noch weit entfernt. Die Kepplers analysierten alle Arbeitsprozesse, überprüften mögliche Lösungsansätze auf ihre Umsetzbarkeit. „Ziemlich schnell erkannten wir, dass nur ein ERP-System für mittelständische Betriebe bei dieser Datenfülle infrage kommt.“ Das war vor etwa zwei Jahren. Von da an gingen die Werfteigner pragmatisch vor: Rat und Tat, zum Beispiel auch über Fördermöglichkeiten, erhielten sie von der zuständigen Handwerkskammer, die ihnen auch bei der Erstellung eines Lastenheftes half. Außerdem sprachen sie mit anderen Werftbetreibern über ihre ERP-Erfahrungen „So arbeiteten wir uns Schritt für Schritt durch den Anbieterdschungel.“


„MKS hat sich auf unsere Branche eingelassen“
Über eine Referenz wurden die Kepplers auf die MKS Software Management AG aus dem nahegelegenen Friedrichshafen aufmerksam. Sie nahmen mit dem ERP-Anbieter Kontakt auf und im Oktober 2020 präsentierte ihnen MKS-Vorstandschef Michael Kempf die branchenunabhängige ERP-Lösung MKS Goliath.NET. „Wir waren beeindruckt, wie detailgenau und zugleich verständlich Herr Kempf uns die Software erläuterte, und auch bereit war, sich auf etwas Neues, also einem Unternehmen wie einer Werft mit ihren vielen Eigenarten einzulassen.“
Im November 2020 fiel die Entscheidung für die Systemhaus-Edition der ERP-Lösung von MKS. Vor allem die Komplexität und der offene Ansatz der Software waren ausschlaggebend. „Jetzt verfügen wir langfristig über eine aktuelle ERP-Software.“ Zum gleichen Zeitpunkt haben die Kepplers mit der von MKS angebotenen Online-Schulungen begonnen, „um Goliath erst einmal zu verstehen, damit wir im April 2021 mit dem Programm live gehen können.“ Zusätzlich wurde die vorhandene Hardware aktualisiert, wobei feststand, dass alle Daten in eine Cloud ausgelagert werden sollen. „Das spart weitere Investitionen, die Kosten werden reduziert und sind berechenbarer“, fügt Silke Keppler hinzu.


Arbeitseffizienz steigern – Dokumentationsaufwand reduzieren
Bereits zu Beginn der Online-Schulungen stellt sich sehr schnell heraus, dass nicht alle Funktionen der Systemhaus-Edition benötigt werden. „Umso wichtiger ist die Dokumentation der Arbeitsstunden, Vor- und Nachkalkulation, eine Buchhaltungsschnittstelle und vor allem auch die Dokumentation der Spezifikationen der einzelnen Boote, die zudem von den Mitarbeitern übers Handy abrufbar sein müssen. Außerdem muss bei einem so personalintensiven Geschäft wie einer Werft jederzeit dokumentiert werden, wer an welchem Projekt, also Boot gearbeitet hat.“ Zudem darf der Dokumentationsaufwand nicht zu groß werden: „Schließlich wollen wir die Arbeitseffizienz steigern und nicht den Dokumentationsaufwand.“
Die Umsetzung eines ERP-Projektes wie dem bei der Yachtwerft Keppler ist nicht nur zeitaufwändig, schließlich darf davon das Tagesgeschäft nicht behindert werden, sondern setzt bei den Initiatoren auch Mut zur Veränderung voraus. Dazu gehört auch, „nicht sofort alles ohne Rettungsschirm umzustellen, sondern das alte System zumindest zu Beginn der Installationsphase parallel mitlaufen zu lassen“. Folglich begann die Umstellung schrittweise vom Auftragswesen bis zur Rechnungsstellung. Im weiteren Verlauf wird die Schnittstelle zur Buchhaltung integriert. Ebenso werden zukünftig die Mitarbeiter über Werkstatt-Handys ins System eingebunden, damit die Dokumentation der Arbeitsstunden deutlich erleichtert wird und die Mitarbeiter zukünftig relevante Daten zu den Booten und Projekten jederzeit aktuell abrufen können. „Damit erreichen wir eine enorme administrative Erleichterung und einen umfassenden Informationszugang, beispielsweise über alle technischen Details und Besonderheiten der jeweiligen Boote und Ausstattungen und den jeweils aktuellen Stand der Projekte.“

Und wann soll die Einführungsphase abgeschlossen sein? „Wir möchten mit den wesentlichen Funktionen, das sage ich jetzt mal aus dem Bauch heraus, bis Mitte 2022 durch sein.“ Dass dies realisierbar ist, führt Silke Keppler auch auf die Unterstützung und Erreichbarkeit von Projektleiter Florian Krebs zurück, „der uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand und auch noch steht.“

Yachtwerft Keppler
Die Werft wurde 1988 von Roland Göppinger und Modesto Santiso in Langenargen am Bodensee gegründet, später nach Wasserburg verlagert, ehe sie in Kressbronn ihren endgültigen Standort fand. 2017 übernahm Moritz Keppler den Betrieb, der seither als Yachtwerft Keppler firmiert. Im Unternehmen sind zusammen mit Moritz Keppler (Boots- und Schiffsbaumeister) und Silke Keppler (Büro und IT), sieben Bootsbauer und eine Büromitarbeiterin beschäftigt.

Das Werftgelände verfügt mit Hallen und Zwischenlager für Boote über eine Fläche von mehr als 2500 Quadratmetern. Hier werden Service-, Reparatur-, Umbau- und Lackierarbeiten durchgeführt. Zusätzlich stehen auf weiteren 2700 Quadratmetern Sommer- und Winterlagerplätze für mehr als 100 Boote zur Verfügung.
Die Yachtwerft Keppler arbeitet seit 2021 mit der von der MKS AG entwickelten branchenunabhängigen ERP-Lösung MKS Goliath.NET. Die installierte Systemhaus-Edition wird für alle administrativen Arbeiten sowie der kompletten Dokumentation aller technischen Daten und Spezifikationen der Boote eingesetzt.

Hochsaison zwischen Herbst und Frühjahr auf der Yacht-Werft Keppler. Die Arbeiten werden durch die ERP-Software MKS Goliath.NET unterstützt.

www.yacht-werft.com
Alle Fotos: Keppler